Die Maison&Objet Messe in Paris vor einigen Tagen war definitiv eines unserer Interiorhighlights in diesem Jahr, so viel steht fest. Gut, dass wir uns und euch vorher in unserem Artikel einen Überblick gegeben haben, was die Interiormesse alles für uns parat hält. So haben wir uns gut vorbereitet gefühlt, gedanklich schon eine Liste gemacht, welche Aussteller wir auf keinen Fall missen möchten und unseren Zeitplan dem Presseprogramm angepasst, an dem wir – gemeinsam mit anderen Bloggern und Pressevertretern – teilnehmen durften.
Unser Presseprogramm
Freitag bis Sonntag hatten wir uns selbst ein straffes Programm auferlegt. Was ein Glück, denn nicht nur der Besuch der „au-delà des limites“ Ausstellung war ein echtes Highlight (mehr dazu bald in unserem Paris Guide), auch der Besuch einiger Stationen der Pariser Design Week hat uns inspiriert als auch die tollen Gespräche mit den sechs neuen libanesischen Design Talenten, die von einer Fachjury ausgewählt wurden und ihre Stücke auf der Messe ausgestellt haben.
Allem voran aber stand natürlich der eigentliche Besuch auf der Messe. Und ganz ehrlich? Wir hätten noch Tage dort verbringen können, denn wir haben im Endeffekt nicht das geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Trotzdem haben unsere Highlights mitgebracht, um euch einen kleinen, feinen Überblick zu geben:



Die alten Hasen: Was Bolia, Vitra und Co. zu bieten hatten
Bevor wir uns ein paar neue Marken anschauen, widmen wir uns erstmal den „alt eingesessenen“. Bolia, Vitra, Petite Friture, Woud und ein paar weitere durften auf unserem Rundgang natürlich nicht fehlen. Besonders überrascht hat der Stand von Petite Friture, der doch diesmal wirklich ganz anders aussah, als man ihn sonst so kannte. Relativ schlicht hat sich Petite Friture auf die Outdoor Stuhlkollektion „Week-End“ und weisse Aufbewahrungsbehälter mit Vogelköpfen konzentriert (ihr kennt sicher noch die Aufbewahrungsdosen mit den Hasenohren, die wir hier einmal gezeigt haben).
Bolia hatte so einiges Neues zu bieten: Ob eine Couch aus grobem Cord oder ein Samt-Pouf mit bodenlangen Fransen, es gab so einiges zu bestaunen. Auch dort entdeckt haben wir eine große Vase, in der man aber Dank eines einfachen Steck-Klotzes im Inneren nur wenige, einzelne Blumen stecken kann. Kommt wohl aus Asien und ist eine so simple wie geniale Idee für zu Hause.



Vitra hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht und einen sehr ästethischen Stand aufgefahren. Ein neues Highlight dort war beispielsweise der Resting Bear. Leider liegen die Kosten so um die 800 Euro. Das macht ihn aber nicht weniger toll, denn der mit Strickstoff bezogene Bär kann sowohl als Fussablage, als auch als Hocker oder „nur“ als Objekt genutzt werden.



ferm LIVING hat ein paar seiner Produktneuheiten präsentiert und diese in seinem Stand schön mit bekannten Produkten kombiniert. Ob die schicken Teppiche oder die neuen Kelim Kissen, wir haben uns schon ein wenig verguckt. Ganz besonders gut gefallen hat uns der neue Arch Candle Holder.
Bei Woud ist uns eine Hängegarderobe ganz besonders aufgefallen. Mega schlicht und doch funktional kommt sie daher. Entweder kann man sie für Schals oder Mützen als Hutablage verwenden und/oder „gleichzeitig“ an die einzelnen Streben Jacken hängen. Ein schönes Teil!






Neuentdeckungen: von schlichter Keramik zu funktionalen Holzaccessoires
Es gab natürlich zig Marken auf der Messe, die wir euch hier am liebsten alle gleichzeitig vorstellen würden. Aber konzentrieren wir uns auf ein paar Brands, die uns besonders ins Auge gestochen sind:
Jars Ceramistes
Jars Ceramistes ist ein französisches Brand für Geschirr, das wir euch hoffentlich bald nochmal im Detail vorstellen. Die dezenten Farben und die matte Beschaffenheit sowie die weichen Formen der Teller und Schalen, machen es zu einer wirklich schönen Geschirr-Kollektion. Für mich persönlich war das eine schöne Abwechslung zu dem in den letzten Monaten sehr gehypten, wenn auch schönem, klassischen, natürlichen Keramik-Design. Also gern mehr davon!


Kun
Wir haben auf dem Presse Speed Dating den Designer hinter der Marke Kun Design kennengelernt und hätten die uns zur Verfügung stehenden sechs Minuten am liebsten vervielfacht. Der Chinese hat diverse Designpreise gewonnen und auf der Maison&Objet seine neuesten Stücke vorgestellt. Wir haben Kun Design als ein Label für funktionale Outdoor-Möbel kennengelernt. Kissen, die bei jedem Wetter einfach auf dem Balkon oder der Terrasse liegen bleiben können, kleine Halterungen, damit der Wind sie nicht wegweht, ausklappbare Tischchen versteckt unter den Sitzkissen, und noch viel mehr. Schönes, klassisches Design, das wir ab sofort gern auf dem Schirm haben.



Drugeot Manufacture
Drugeot Manufacture ist ein französisches und ein in Deutschland bisher noch relativ ungesehenes Label. Zum einen produzieren sie sehr stilvolle Holzmöbel, gleichzeitig haben wir dort wieder viel Funktionalität gesehen. Kleine Holzstäbe beispielsweise werden zum Garderobenhaken in Vogeloptik. Topfuntersetzer halten kleine Schubfächer für Salz und Pfeffer parat.

Nachhaltige Produkte: Virtuous – das Trendforum
Es wäre irgendwie fast unangebracht, wenn man auf einer Messe, auf der man von so vielen, neuen Produkten umgeben ist, nicht auch auf das Thema Nachhaltigkeit eingehen würde. Auf einer kleinen Fläche in einer der Hallen hat die Messe aber genau das getan, denn dort stand Virtuous, das Trendforum.
Entdeckt haben wir darin beispielsweise die besonderen Vasen, einmal aus rotem Mais und einmal aus Meeresschwämmen hergestellt. Interessant auch die farbig gesprenkelten Hocker aus Plastik. Das Plastik stammt aus alten PET-Flaschen und anderen Produkten, die ansonsten keine besondere Wiederverwertung gehabt hätten. Stühle aus alten PKW Karosserieteilen und, und, und.




Fazit: Das war für uns die Maison&Objet 2018
Von den Materialien her gab es auf der Maison&Objet nach wie vor viel Samt in allen Ausführungen zu sehen, aber auch groben Cordstoff haben wir auf diversen Möbeln doch immer wieder entdeckt und das wird sicher noch mehr werden. Natürlich immernoch ganz groß im Rennen ist Rattan in allen Varianten, von der Schale über den Sessel bis hin zum Sofa, das Naturprodukt ist ein Klassiker, auch im Outdoor Bereich.
Farblich gesehen können wir uns gar nicht richtig festlegen. Aufgefallen ist, dass es wenig knallige Farben zu sehen gab und doch eher noch Erdtöne vorgeherrscht haben. Nachhaltigkeit hat zum Glück nicht nur im Trendforum, sondern auch bei den einzelnen Brands in der Produktion ihrer Stücke eine Rolle gespielt und wird im Bestfalle in den nächsten Jahren noch mehr zur Selbstverständlichkeit.
Auch haben wir viel funktionales Design entdeckt, Stücke mit dem gewissen Etwas. Dabei ging es nicht nur darum, ein ästhetisches Produkt zu zeigen, sondern musste auch seinen funktionalen Zweck erfüllen. Das hat uns besonders gut gefallen.
Die Maison&Objet war für uns ein toller Ort der Inspiration, auch wenn sich alles gar nicht greifen lässt, so vielfältig waren die Aussteller und Produkte. DEN Trend haben wir nicht gefunden, eher eine Richtung in die es geht in Hinblick auf Materialien, Stoffe und Formen, wie ihr sie nun vielleicht auch ein wenig erahnen könnt. Aber das ist wahrscheinlich auch gut so, lieber ein bisschen Vielfalt als Einfalt.
Merci Maison&Objet pour votre hospitalité!
– Vielen Dank an die Maison&Objet für die Einladung nach Paris –
2 Comments
WOW, da sind ja tolle Sachen dabei. Ich kann mich gar nicht entscheiden welche Objekte ich am besten finde. Ich bin vor allem von dem nachhaltigen Aspekt beeindruckt.
Ja, uns ging es genauso!